… was man nicht so alles finden und entdecken kann.
Heute galt es für uns, es war Pokalzeit. Die Vorzeichen standen denkbar schlecht (ich musste nominiert werden, was (fast) alles über die Aufstellung aussagt und zum Glück sprang Frank noch kurzfristig ein, sonst hätten wir auch 2er oder 3er-Pokal heute spielen können).
Die Zuteilung hatte uns nach Herford verfrachtet, zusammen mit Emsdetten und Ahlen. Da waren wir dann in jedem Fall Underdog. Die Auslosung bescherte uns dann Ahlen, so dass die Aufstellungen uns einen Erwartungswert zwischen 0,5 und 1 zutrauten, bei DWZ Nachteilen von 150 bis deutlich über 300 pro Brett.
Dafür entwickelte sich dann aber ein langer und harter Kampf, (keine Partie unter 40 Zügen, zwei über 70!) während die Parallelpaarung schon recht schnell zugunsten von Emsdetten entschieden war.
Dominik bekam es am Spitzenbrett mit einem FM zu tun, noch dazu hatte Dominik schwarz. Er stand nach der Eröffnung sogar bequemer. Leider gab es aber nichts Konkretes, so dass es ins Remis verflachte.
Frank kam an 4 ziemlich gut aus der Eröffnung und hatte dann auch schon irgendwann 2 Bauern abgestaubt. Unglücklicherweise war er aber in eine sehr unangenehme Fesselung graten, die sich nicht mehr abschütteln ließ und schließlich eine Figur kostete. Im Endspiel hielt Frank gut dagegen und hatte einen Zug lang sogar die Chance, auf Gewinn zu spielen, doch das übersah er leider, so dass er kurze Zeit darauf aufgeben musste.
Ich selbst hatte an 3 schon nach wenigen Zügen eine komische Stellung auf dem Brett. Zum Glück kannte sich mein Gegner auch nicht so gut aus, so dass ich mit ein wenig Taktik in materiellen Vorteil kam. Um den gegnerischen Druck zurückzudrängen, gab ich etwas Material zurück und landete in einem Endspiel mit Dame und Turm auf beiden Seiten bei einem Mehrbauern für mich. Nach mühseligen Manövern konnte ich einen Turm tauschen, doch das anschließende Damenendspiel war keine leichte Sache. Mein Gegner öffnete seinen Königsflügel komplett, um auch meinen König freizulegen. Erst nach über 5 Stunden Spielzeit sah ich dann (nach einer Extraschleife an Schachgeboten) das entscheidende Manöver, welches den Damentausch erzwang und den Ausgleich besorgte.
Gabriel hatte lange Zeit an Brett 2 eine gute Stellung mit leichten Vorteilen. Nachdem der Vorteil verflacht war, war die Position immer noch ausgeglichen. Nachdem feststand, dass Gabriel ein Remis reichte (Berliner Wertung), setzte sein Gegner alles auf eine Karte und opferte im Endspiel eine Qualle für einen Bauern. Leider standen Gabriel Figuren so ungeschickt, dass bald darauf noch ein zweiter Bauer weg war – und dann erwiesen sich die gegnerischen Freibauern auch noch als zu stark.
Schade, aber beim 1,5-2,5 haben wir unsere Haut teuer verkauft.