Eigentlich ist die Zeit zwischen den Jahren für Schachturniere absolute Hochzeit. Das war dieses Mal nicht so – wir alle wissen warum.
In Krefeld fand trotz allem das Weihnachtsopen statt. Aus unserem Verein war Timo mit von der Partie. Und es lief super für ihn. Setzlistenposition 83 unter den 128 Startern, am Ende wurde er 57., spielte eine Leistung von knapp 1900 und verbesserte sich um 90 DWZ!
Hier seine Eindrücke:
Ich spielte auf dem Krefelder Weihnachtsopen 2021. Es war eine gute Spielathmosphäre mit hervorragender Turnierorganisation. Die Corona Auflagen waren etwas nervig (Testpflicht jeden Tag, Maskentragen wenn in Bewegung) aber das tat dem Spielspaß keinen Abbruch. Meine ersten Gegner waren aufgrund meines Ratings und dem Schweizer System relativ stark bewertet. Mit etwas Glück schaffte ich es meinen ersten Gegner zu schlagen, obwohl ich gegen Ende ein Matt in 2 zuließ, was mein Gegner glücklicherweise nicht ausnutzte. Meinem zweiten Gegner konnte ich ein Remis abzwingen. In Runde 3 verlor ich eine ziemlich einseitige Partie, bei der ich es meinem Gegner aufgrund von einigen Fehlern relativ leicht machte. In Spiel 4 dominierte ich meinen Gegner, insbesondere nach einem Schnitzer seinerseits hatte ich ein sehr gutes Spiel was ich in einen Sieg umwandeln konnte ohne meinen Gegner Chancen zu lassen. Spiel 5 war eine Achterbahn, bei dem ich mir einen Schnitzer leistete. Aus der für mich nachteilig Stellung schaffte ich es aber, mich rauszukämpfen. Gegen Ende hatte ich eine eigentlich gewonnene Stellung, einigte mich aber auf Remis, da mir der genaue Weg zum Sieg nicht klar war und ich etwas in Zeitnot war. Das sechste Spiel war von mir nicht gut gespielt. Im Endspiel spielte ich letztlich zu passiv und fand nicht die richtigen Züge, um aus der nachteiligen Stellung das Remis zu halten. Im siebten Spiel machte ich einen Fehler im Endspiel und hatte dann Glück, dass mein Gegner sich in der Endstellung verrechnete und mir ein Remis anbot. Gegen einen starken Gegnerschnitt hatte ich eine für meine Spielstärke gute Performance von 1880 TWZ. Die verkürzte Zeitkontrolle von 1,5h +30 sek/Zug ohne Zusatzzeit nach dem 40. Zug machte das Zeitmanagement sehr wichtig und machte es etwas schwierig, längere komplizierter Partien zu Ende zu spielen. Da es kein B Turnier gab und nach Schweizer System gespielt wurde bekam ich durch die Bank relativ starke Gegner, was es sehr herausfordernd machte, aber dadurch fühlten sich meine Siege und Remis sich besser an. Leider verpasste ich knapp einen Ratingpreis, da ich in der Feinwertung einen halben Fortschrittspunkt weniger hatte, bei besserer Buchholzwertung. Alles in allem ein ganz gutes Turnier für mich, was mich sehr motiviert an meinem Schach zu arbeiten um eine 2000er Performance bei dem nächsten Turnier zu erreichen.
Danke an Timo für seine Eindrücke und Jan für das Photo!