Max berichtet:
Am Sonntag empfing unsere erste Mannschaft Schach Nienberge im alten Spiellokal in Schildesche in welchem beim letzten Auftritt der Aufstieg in die Regionalliga klar gemacht wurde – genau die Liga in der wir uns aus der anderen Richtung anzunähern drohen.
Bedingt wurde der Wechsel des Lokals durch den Parallelkampf der Zweiten, entsprechend üppig auch unser Versorgungsangebot:
Bei den Selbstversorgern sah es etwas anders aus. Dominik als alter Langstreckenläufer ist Flüssignahrung gewöhnt und wird sich über diesen Aufbau an seinem Brett nicht gewundert haben…
…während ich selbst mich an Vitamindoping versuche und so spiele als hätte mir jemand da rohes Fleisch reingeschummelt.
An den Brettern selbst traten beide Mannschaften traten leicht ersatzgeschwächt an, Nienberge brachte aber insgesamt einen spürbaren DWZ-Vorteil mit.
Zweimal wurde der Punkt schon überraschend früh geteilt:
Andreas kam stark aus der Eröffnung und baute sich eine vielversprechende Angriffsposition am Königsflügel auf. Gerade als die Stellung konkret zu werden drohte, erhielt Andreas ein taktisches Remisangebot welches er (mit vielleicht etwas zu viel Respekt vor dem gegnerischen Rating) annahm.
Dominik fand ausgangs der Eröffnung keinen guten Plan und stand bald eher passiv. Konkrete Schwächen waren in Dominik Stellung aber nicht leicht zu sehen und sein Gegner verpasste es aus den optischen Vorteilen etwas Zählbares herauszuholen, bevor er nach etwas Lavieren das Remis durch Zugwiederholung anbot.
Die nächsten beiden Nienberger waren leider weniger friedfertig gesinnt…
Bastian hatte an Brett 1 einen Gegner mit 2400 DWZ und leider zeichnete sich auch sehr früh ein Spiel auf ein Tor ab. Anfangs stand Bastian nur etwas gedrängt, als er dann aber mit dem thematischen Hebel zur Befreiungvetwas zu lange wartete brach die Stellung am Damenflügel durch einige forcierte Züge ohne weitere Gegenchance zusammen.
Lukas musste ebenfalls mit Raumnachteil umgehen, konnte aber genug Leichtfiguren abtauschen und eine Weile lang keine Drohungen zuzulassen. Beim Versuch seine Stellung zu befreien griff Lukas dann aber daneben und nach einer gegnerischen Durchbruchtaktik konnte er gegen die entstandenen Freibauern nichts mehr ausrichten.
Bei 1-3 kam der Punkt von Christopher genau zur richtigen Zeit. Ausgangs der (beiderseitigen unorthodoxen) Eröffnung gewann er einen Bauern, ließ die gegnerischen Figuren unangenehm aktiv werden. Gerade als die Stellung kritisch zu werden drohte, griff der Gegner daneben und Christoph konnte mit einem hübschen Damenfang entscheidendes Material gewinnen.
Beim Stand von 2-3 musste noch irgendwo ein Sieg her. Die restlichen Partien endeten entlang unserer Chancen aufsteigend.
Ich stand eigentlich gut, stürzte mich dann aber in völlig unnötige taktische Abwicklungen, deren Bewertung zwischen „Strategisch Verloren“ und „Dynamischer Ausgleich“ schwankten. Genau mit dem 40. Zug verpasste ich die Chance in ein Remisendspiel abzuwickeln und hatte pures Glück dass mein Gegner ein paar Züge später ohne Zeitnot genau jenes Remisendspiel versehentlich selber forcierte.
Dirk behielt eine ganze Weile lang alle 32 Steine auf dem Brett und lavierte sich nach und nach in eine komplett überlegene Stellung. Als es dann aber um die Verwertung des Vorteils ging, wählte Dirk eine Abwicklung, die einfach eine Leichtfigur kostete. Immerhin blieb die Stellung dank beiderseitiger vorgerückter Freibauern noch sehr unklar. Irgendwann opferte Dirks Gegner die Figur zurück, dies führte aber nicht zur forcierten Umwandlung sondern zum forcierten Remisendspiel.
Unverdienterweise hatten wir doch noch Chancen auf einen Mannschaftspunkt, sollte Nils an Brett 2 gewinnen. Tatsächlich spielte er auch über weite Strecken eine Glanzpartie und erarbeitete sich deutliche Stellungsvorteile an beiden Flügeln. Leider scheiterte auch hier die überlegene Partei an der Verwertung des Positionsvorteils. Mit einem Durchbruch am Damenflügel hatte Nils eigentlich schon einen gesunden Mehrbauern auf der 6. Reihe gewonnen, verlor diesen aber unnötigerweise an eine Springergabel. Mit dem restlichen Material gab es dann keine weiteren Gewinnchancen mehr.
Insgesamt ein Kampf der vergebenen Chancen. Tendenziell konnte man erkennen warum beide Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte stehen. Mit der Niederlage verlieren wir nun weiter Boden auf die Konkurrenz und müssen die letzten Spiele durchpunkten um überhaupt noch eine Chance zu haben.