Gestern ging der 14. Paderborner Schachtürken-Cup zu Ende, mit Rekordbeteiligung. Im Jahresendrausch und nach einem Gespräch mit einem Pressevertreter (hallo Ekki!) habe ich mich zu der reißerischen Überschrift inspirieren lassen. Um jetzt komplett auf Bildniveau herabzusinken, wird die Auflösung der Überschrift erst am Ende dieses Berichts erfolgen…
Mit 5 unserer Recken waren wir quantitativ gut dabei. Eigentlich verhält es sich ja fast immer so, dass die große Masse im Rahmen der Erwartungen abschneidet und es mal selten den einen oder anderen Ausreißer nach oben oder unten gibt. Das war dieses Mal anders: Es gab nur krasse Ausreißer.
Moustafa hatte sich schon gefreut, mittlerweile spielt er „seine“ Turniere zum 2. Mal und da gilt es, die Vorjahresleistung zu überbieten. Moustafa kam aber irgendwie nicht aus dem Weihnachtsmodus heraus, er verschenkte mehrere Figuren und damit auch gute Stellungen. Außer einem kampflosen Sieg in Runde 6 konnte er keine Punkte verbuchen – in der Endabrechnung blieb somit Platz 85 im 86-köpgien Feld der B-Gruppe (bei Setzlistenrang 79), was dann auch einen DWZ-Verlust nach sich ziehen wird.
Jan spielte nicht in Krefeld, um „mal andere Gegner zu bekommen“. Die bekam er auch und leider kam Jan auch nicht so richtig ins Turnier. Insgesamt blieb er doch deutlich hinter den Erwartungen zurück, 2 Siege und 1 Remis, also nach der in Paderborn angewandten 3-Punkte-Regel 7 Zähler, damit Platz 67 (bei Setzlistenposition 53) und ein herber DWZ-Verlust schlugen zu Buche.
Gabriel spielte im A-Turnier und tat es damit 110 anderen Spielern gleich. Gabriel hatte oftmals brauchbare Stellungen, aber die Verwertung… Zu allem Ärger blieb sein Gegner der letzten Runde auch noch (unentschuldigt) fern – so wurde aus dem Ausbügeln dann nichts. Sowohl bei DWZ als auch ELO blieb Gabriel jeweils etwa 1 Zähler unter den Erwartungen, bei beiden zeichnen sich also klare Verluste ab. Mit Rang 73 war Gabriel trotz Setzlste 80 nich zufrieden.
Dominik traf nach der Auftaktniederlage im „Firmenduell“ auf Stephan und gewann diese Partie recht sicher. Danach streute er 3 eher unspektakuläre Remisen ein. In der vorletzten Runde hatte Dominik dann in sehr undurchsichtiger Stellung Glück, dass sein Gegner mit einem Remis zufrieden war. Zum Abschluss folgte dann noch ein überzeugender Partiegewinn. Alles in allem kam er damit auf 4 Punkte (respektive 10), damit wurde er 50. (Setzliste 64) und durchbrach erstmals in Paderborn die 50% Marke. Er lag jeweils ca. 1 Zähler über den Erwartungen, so dass sich DWZ und ELO um 25 bzw. 24 ganz ordentlich verbessern werden.
Tim hatte sich selbst ziemlich unter Druck gesetzt, die DWZ sollte ordentlich aufgehübscht werden. Das gelang ihm bestens, er hatte ausschießlich stärkere Gegner. Nach einem Wackler in Runde 2 war er aber wieder in der Spur und konnte nach 3 Remisen zum Auftakt (da muss wohl nochmal der Sinn der 3-Punkte-Regel erläutert werden…) zu einem sehr sehenswerten Sieg in Runde 4. In Runde 5 gab es einen Dämpfer, doch nach etwas Hin und Her konnte Tim die Partie in Runde 6 am Ende (mit Glück) zu seinen Gunsten entscheiden. Und zum Abschluss folgte nochmals eine sehenswerte Angriffspartie. Das ergab dann insgesamt 4,5 bzw. 12 Zähler. Tim landete auf Rang 30 (Setzliste 84) und räumte den Ratingpreis als bester Jugendlicher ab. Bei ELO und DWZ konnte er jeweils seinen Erwartungswert ungefähr verdoppeln, was ihm ein Plus von fast 50 ELO und knapp 80 DWZ einbringen wird – Hut ab! Und damit nun auch zur Auslösung der reißerischen Überschrift: In Punkto DWZ-Verbesserung war Tim 2. der A-Gruppe: eine sehr starke Leistung!
Insgesamt ist das Abschneiden unserer Recken also sehr durchwachsen, aber gefühlt überwiegt natürlich ein wenig das Licht…