Alle Beiträge von Lennart Oelschläger

Regionalliga Runde 8: Geht doch!

Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison spielten wir heute im Herforder Königin-Mathilde-Gymnasium. In Runde 4 unterlagen wir mit sieben Spielern der zweiten Herforder Mannschaft mit 3,5 : 4,5. Entsprechend optimistisch war unsere Stimmung, als wir nun mit nur sechs Spielern gegen die erste Mannschaft aus Herford antreten mussten. 😬

Brett 4: Dima durfte leider nicht gegen 1.a3 spielen.

Dima geriet am vierten Brett bereits in der Eröffnung in Schwierigkeiten. Das gegnerische Läuferpaar erzeugte vor allem auf den weißen Feldern erheblichen Druck. Als sein Gegner den h-Bauern gegen Dimas Königsstellung vorantrieb, war diese kurz darauf nicht mehr zu halten. ☹️

Brett 5: Magnus ist extra früh aufgestanden, um vor dem Mannschaftskampf wählen zu gehen.

Auf Magnus‘ Brett war das Zentrum ausgangs der Eröffnung verriegelt, sodass beide Spieler an den Flanken agierten: Magnus am Damenflügel, sein Gegner am Königsflügel. Magnus profitierte stark davon, dass sich die a-Linie öffnete, wodurch er seine Türme aktivieren und in die gegnerische Stellung eindringen konnte. Dies ermöglichte ihm den Gewinn einer Qualität. Die gegnerischen Versuche, Gegenspiel zu entwickeln, blieben erfolglos, und Magnus holte den ersten Punkt für uns. 🙂

Brett 3: Lukas hatte vor und nach der Partie beste Laune.

Lukas profitierte letztlich von den gegnerischen Felder- und Bauernschwächen, die der Herforder Mannschaftsführer nach einer dynamischen Eröffnung hinterließ. Nachdem Lukas die gegnerische Initiative neutralisiert hatte, wendete sich das Blatt, und er konnte seine Partie siegreich beenden. 🙂

Brett 6: Simon ist bereits hellwach nach einem großen Schluck koffeinhaltiger Erfrischung.

Simon kam gut aus der Eröffnung, entschied sich dann jedoch für suboptimale Abtauschmanöver zweier Leichtfigurenpaare, wodurch sein Gegner einen kleinen Vorteil erlangte. Dieser Vorteil flachte jedoch zunehmend ab, und es entstand ein Endspiel, in dem Simon sogar einen Mehrbauern vorweisen konnte. Leider unterlief ihm schließlich eine Fehleinschätzung, die seinem Gegner einen Bauerndurchmarsch ermöglichte, woraufhin Simon die Partie aufgeben musste. ☹️

Brett 1: Bastian hatte mal wieder Eröffnungstricks auf Lager.

Bei einem Zwischenstand von 2:4 konnte Bastian nach einem Bauernopfer in der Eröffnung und druckvollem Spiel gegen die gegnerische Verteidigung seine Partie für sich entscheiden. Nachdem er die gegnerische Dame im Tausch gegen Turm und Leichtfigur gewann sowie Mattdrohungen aufgestellt hatte, überschritt sein Gegner die Bedenkzeit. Allerdings war Bastians Stellung ohnehin bereits klar gewonnen. 🙂

Brett 2: Immerhin kann ich (anders als beim Hermannslauftraining) beim Schach sitzen.

Zum Abschluss konnte auch ich meine Partie gewinnen. Nach der Eröffnung war ich mit meiner Stellung noch zufrieden, verpasste dann aber die richtige Fortsetzung, sodass mein Gegner mit gezieltem Figurenabtausch einen erheblichen positionellen Vorteil erlangte. In der Zeitnotphase gelang es mir, mit einer Taktik meine Dame zu opfern und dafür zwei Türme und einen Läufer zu erhalten. Diesen materiellen Vorteil konnte ich letztlich verwerten. 🙂

Mit einem Endstand von 4:4 sind wir überglücklich, dass wir trotz Unterzahl noch einen Mannschaftspunkt einfahren konnten. Damit steht fest, dass wir in dieser Saison zumindest nicht ohne Mannschaftspunkte absteigen werden. 🎉 Nun erwartet uns eine längere Pause, bevor wir am 4. Mai zur letzten Regionalligarunde die zweite Mannschaft des Bielefelder Schachklubs empfangen.

Bereits am Samstag freuen wir uns darauf, viele Schachfreunde bei unserem Volksbank-Cup 2025 Schnellschachturnier zu begrüßen. Es sind noch Startplätze verfügbar. 👋

Regionalliga Runde 7: zweihochsechs-Gütersloh II

In Runde 7 der Regionalliga empfingen wir heute die zweite Mannschaft aus Gütersloh in Bielefeld. Während die Gütersloher im Abstiegskampf dringend einen Sieg brauchten, wollten wir zumindest einen Ehrenpunkt erlangen.

Leider konnten wir erneut keine vollständige Mannschaft aufstellen. Doch da auch Simons Gegner an Brett 7 nicht erschien, starteten wir mit einem ausgeglichenen 1:1 in den Mannschaftskampf.

In Bastians Partie schlug bereits nach wenigen Zügen ein gegnerischer Springer in seine Stellung ein. Dieses taktische Opfer war so stark, dass es entweder zu Matt oder großem Materialverlust geführt hätte, sodass Bastian frühzeitig aufgeben musste.

Conrad experimentierte in der Eröffnung, vernachlässigte dabei jedoch ein wenig seine Entwicklung. Seine Gegnerin konnte dadurch in seine Stellung eindringen. Ich hörte noch einen überraschten Ausruf von Conrad, als er auch schon seine Hand zur Aufgabe reichte.

Lukas traf einige ungenaue Entscheidungen in der Eröffnung, die seinem Gegner eine angenehme Stellung verschafften. Schließlich verlor Lukas eine Qualität, und mit zunehmender Initiative seines Gegners brach seine Verteidigung vollends zusammen.

Magnus‘ Partie war einer der wenigen Lichtblicke auf unserer Seite. Seine Gegnerin erlaubte ihm, das Zentrum zu besetzen, und spielte insgesamt etwas zu passiv. Magnus konnte durch aktives Figurenspiel seine Stellung stetig verbessern. In der Zeitnotphase schlug er Kapital aus seiner Position, gewann eine Figur und schließlich auch die Partie. Zwischenstand: 4:2 – war da noch etwas möglich?

Sebastian kam gut aus der Eröffnung. Im Mittelspiel initiierte er Spiel am Königsflügel, während sein Gegner Gegenspiel am Damenflügel suchte. Als Sebastian jedoch einen starken Zwischenzug seines Gegners übersah, entschied er sich für ein Leichtfigurenopfer in der Hoffnung auf einen Angriff gegen den gegnerischen König. Sein Gegner gab die Leichtfigur jedoch geschickt zurück und fand sich in einem klar vorteilhaften Endspiel wieder, das er souverän verwertete.

Zum Abschluss nahm ich das Remisangebot meines Gegners an, nachdem er in ein Dauerschach von mir geraten war. Damit endete eine spannende Partie, in der ich ausgangs der Eröffnung zunächst die Oberhand hatte, meine vorteilhafte Stellung jedoch nicht verwerten konnte. Ich fand mich in einem ausgeglichenen Springerendspiel wieder, in dem ich überzog und schließlich auf Verlust stand. Doch mit einem kleinen Trick konnte ich mich noch retten.

Insgesamt verloren wir 2,5 : 5,5. Am Tag der Bundestagswahl reisen wir nach Herford.

Regionalliga Runde 6: Rietberg-zweihochsechs

Am 6. Spieltag der Regionalligasaison erlitten wir gestern eine bittere Niederlage bei der Schachgemeinschaft Turm Rietberg. Krankheitsbedingt fielen unsere Spieler an Brett 4 und 7 kurzfristig aus, sodass wir bereits mit zwei Defizitpunkten starteten. Diese Ausgangslage ist uns in dieser Saison jedoch bereits gut vertraut.

Sebastian traf in der Eröffnung unglückliche Entscheidungen, wodurch er frühzeitig von seinem Gegner unter Druck gesetzt wurde. Seine Stellung mit Doppelbauern, einem unrochierten König und gefesselten Figuren war am Ende nicht mehr zu halten.

Magnus kam gut aus der Eröffnung, unterschätzte jedoch im Mittelspiel eine latente Drohung durch die Gegenüberstellung seiner Dame mit dem gegnerischen Turm. Zwischen diesen beiden Figuren befanden sich zunächst fünf weitere Figuren und Bauern. Sein Gegner konnte jedoch taktisch geschickt abtauschen, sodass Magnus schließlich seine Dame gegen Turm und Läufer des Gegners hergeben musste. Magnus versuchte noch, einen Angriff gegen den gegnerischen König zu generieren, doch sein Gegner konnte die Drohungen umsichtig abwehren und den Materialvorteil verwerten.

Lukas geriet mit seinem Gegner in eine strategisch komplexe Stellung, in der beide Spieler viel Zeit investierten, um die richtigen Pläne zu entwickeln. Sein Gegner konnte Druck auf eine Bauernschwäche ausüben, was schließlich in einem Qualitätsverlust und Lukas‘ Kapitulation mündete. Damit war der Mannschaftskampf bei einem Zwischenstand von 5:0 bereits verloren.

Bastian kam gut aus der Eröffnung und konnte das Remisangebot seines Gegners selbstbewusst ablehnen. Im Übergang zum Endspiel schien er dank seiner besseren Leichtfigur leichte Vorteile zu haben. Durch Ungenauigkeiten seines Gegners gelang ihm schließlich ein entscheidender Bauerngewinn, der ihm den Sieg sicherte. Damit verhinderte Bastian für uns einen „Whitewash“.

Jan Amir war kämpferisch aufgelegt. Für Initiative opferte er zunächst einen Bauern und dann eine Qualität. Ob er genug Kompensation aufbringen konnte oder sein Gegner sich erfolgreich verteidigen konnte, blieb lange unklar. Schließlich erzwang sein Gegner den Damentausch und konnte sich dadurch entscheidend entlasten. Das Endspiel war aufgrund des Materialnachteils schließlich aussichtslos.

Ich spielte eine Marathonpartie mit meinem Gegner. Im frühen Mittelspiel traf ich eine falsche Entscheidung, die meinem Gegner zu viele Angriffsmöglichkeiten auf meinen entgegengesetzt rochierten König eröffnete. Schließlich wickelte ich in ein Leichtfigurenendspiel mit Minusbauern ab, in dem ich die größten Chancen auf eine Verteidigung sah. Leider verpasste ich die richtige Verteidigungsidee und musste mich nach knapp sechs Stunden geschlagen geben.

Mit einem Endstand von 1:7 war das ein äußerst unglücklicher Mannschaftskampf. In drei Wochen empfangen wir die zweite Mannschaft aus Gütersloh bei uns.

Regionalliga Runde 5 gegen Lemgo

Kurz vor Weihnachten traten wir heute noch einmal zum letzten Mannschaftskampf des Jahres an. Ausnahmsweise begrüßten wir den Schachverein Königsspringer Lemgo im Gemeindehaus Hoberge, da unser regulärer Spielort nicht zur Verfügung stand. An dieser Stelle ein großes Dankeschön, dass wir dort spielen durften, sowie an Leon für die Organisation.

Leider konnten wir zum dritten Mal in dieser Saison nicht in vollständiger Besetzung antreten, sodass Lemgo bereits mit einem Punkt in Führung lag, bevor die ersten Züge gespielt wurden. Unser achtes Brett, Sebastian, hatte verschlafen, traf jedoch in der letzten Minute rechtzeitig innerhalb der Karenzzeit ein. Mitgebracht hatte er selbstgebackene Plätzchen, während Simon einen selbstgebackenen Kuchen beisteuerte und Dima Mandarinen sowie Süßigkeiten verteilte.

Sebastians Partie begann als letzte, war aber als erste beendet. In einer wilden Auseinandersetzung hatte er zunächst Materialvorteil, den sein Gegner jedoch ausgleichen konnte. Schließlich setzte sich der Gegner durch, indem er einen Bauern erfolgreich zur Dame umwandelte.

Die Partien von Dima …

und Lukas waren durchweg ausgeglichen, sodass an beiden Brettern frühzeitig Remis vereinbart wurde.

Magnus sah sich heute mit einem gefährlichen Gambit konfrontiert. Obwohl er die gegnerische Initiative gut parieren konnte und ausgangs der Eröffnung vorteilhaft stand, fand er später nicht die richtigen Antworten auf die gegnerischen Angriffsmotive und musste aufgeben.

An Brett 5 wählte Jan Amir heute die französische Verteidigung. Leider konnte er nicht die gewünschte zweischneidige Stellung erreichen, um auf Sieg zu spielen. In ausgeglichener Stellung einigten sich beide Spieler auf ein Remis. Damit stand es bereits 1,5 – 4,5, womit der Mannschaftskampf entschieden war.

Simon nahm in dieser Situation das Remisangebot seines Gegners an. Auch seine Partie verlief ausgeglichen, sodass das Remis gerechtfertigt war.

An Brett 1 sah ich mich ausgangs der Eröffnung mit einem Angriff meines Gegners auf meine Königsstellung konfrontiert. Es gelang mir jedoch, die Mattdrohungen abzuwehren und in ein interessantes Materialungleichgewicht abzuwickeln: Mein Gegner gewann meine Dame, während ich drei Leichtfiguren erhielt. Durch die aktive Entwicklung meiner Figuren konnte ich im weiteren Verlauf der Partie die Oberhand gewinnen. Mein Gegner gab schließlich seine Stellung auf.

Mit dem Endstand von 3 – 5 ging einer der schnellsten Mannschaftskämpfe zu Ende, die ich je erlebt habe. Bereits vor 13 Uhr waren alle Partieformulare unterschrieben, und ich hatte nicht einmal die Gelegenheit, mein Mittagessen auszupacken. Leider mussten wir in der fünften Runde die fünfte Mannschaftsniederlage hinnehmen und stehen nun vor großen Herausforderungen im Abstiegskampf. In den verbleibenden vier Runden im neuen Jahr werden wir alle Kräfte mobilisieren, um den Klassenerhalt zu sichern.

Bis dahin wünschen wir allen Schachfreunden eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel!

Regionalliga: Runde 4

In Runde 4 der Regionalliga trafen wir heute im Kellerduell auf die 2. Mannschaft vom Herforder Schachverein Königsspringer. Während wir in der letzten Saison noch drei Bretter kampflos abgeben mussten, war es dieses Mal nur noch eines.

Bastian geriet bereits in der Eröffnung in Schwierigkeiten, verlor eine Leichtfigur und musste die Partie frühzeitig aufgeben.

An Brett 2 gelang es wiederum mir, meinem Gegner eine Eröffnungsfalle zu stellen, die mir einen Figurengewinn und letztlich den Sieg einbrachte.

Magnus sorgte anschließend für den 2:2-Ausgleich. Durch sein Läuferpaar konnte er sich in der Eröffnung einen kleinen positionellen Vorteil erarbeiten, der schließlich zum Gewinn einer Qualität führte. Ein starker Freibauer entschied schließlich die Partie.

Jan spielte eine tolle Angriffspartie und verteidigte sich gleichzeitig geschickt gegen die Ideen seines Gegners. Am Ende war er materiell mit zwei Springern im Vorteil und zwang seinen Gegner zur Aufgabe. Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Sieg für zweihochsechs, Jan!

Auf Lenas Brett ereignete sich heute ein kurioser Zwischenfall. Im späten Mittelspiel lag sie mit einem ganzen Turm im Rückstand, kämpfte jedoch weiter und griff den gegnerischen Turm an. Ihr Gegner notierte den naheliegenden Zug, um den Turm in Sicherheit zu bringen, zog jedoch stattdessen seinen König. Lena schnappte sich dankbar den Turm und stellte das materielle Gleichgewicht wieder her. Die Verwirrung war groß – aus einer klar verlorenen Stellung war die Partie plötzlich wieder offen. Lenas Gegner konnte sich jedoch mental sammeln und das entstandene Endspiel für sich entscheiden. Zwischenstand: 3:3.

Simons Partie an Brett 7 blieb weitgehend ausgeglichen. Ein leichter Vorteil ergab sich für ihn, da die Bauernstruktur den gegnerischen Läufer einschränkte. Am Ende verflachte die Stellung, und die Partie endete mit einem gerechten Unentschieden.

Die Entscheidung fiel in der letzten Partie. Dima, gesundheitlich angeschlagen, spielte dennoch konsequent und mannschaftsdienlich auf Sieg, um uns den ersten Mannschaftserfolg zu ermöglichen. Er lehnte ein gegnerisches Remisangebot ab und opferte einen Bauern, wodurch die Partie zunehmend zugunsten seines Gegners kippte. In einem schwierigen Läuferendspiel fand sein Gegner den Gewinnweg und zwang Dima nach über fünf Stunden Spielzeit zur Aufgabe.

Mit 3,5 : 4,5 mussten wir eine weitere Mannschaftsniederlage hinnehmen, die heute besonders bitter war. Trotz unserer bislang besten Brettpunktleistung blieb der ersehnte Mannschaftspunkt erneut aus. Am 22. Dezember steht das letzte Spiel des Jahres an, ein Heimspiel gegen den Schachverein Königsspringer Lemgo.

Regionalliga Runde 3

In der dritten Runde der Regionalliga haben wir heute den Schachverein Soest bei uns in Bielefeld zu unserem ersten Heimspiel der aktuellen Saison empfangen. Wir rechneten mit einer großen Herausforderung, denn zahlenmäßig waren wir an jedem Brett (teilweise deutlicher) Außenseiter.

Conrad verlor taktisch ausgangs der Eröffnung einen Bauern und ließ zudem seinen König entblößen. Unvermeidlich tauchten Mattdrohungen auf, und Conrad musste die Partie frühzeitig aufgeben.

Dima spielte gegen die Caro-Kann-Verteidigung mit entgegengesetzten Rochaden. Sein Gegner war jedoch deutlich schneller darin, einen Angriff gegen Dimas König zu generieren. Ausschlaggebend war letztlich der Verlust einer Leichtfigur, der Dima zur Aufgabe zwang.

Auch Lena geriet früh unter Druck, verteidigte sich jedoch gut. Nachdem sie die Angriffe ihres Gegners allesamt abwehren konnte, war die Stellung ausgeglichen. Leider verlor sie dann einen Bauern, und ihr Gegner führte die Partie in ein gewonnenes Turmendspiel, in dem Lena nicht mehr viel entgegensetzen konnte. Zwischenstand: 0 – 3.

Sebastians Gegner traf mit Verspätung ein und startete dann einen starken Angriff gegen Sebastians Königsstellung. Sebastian wurde in die Defensive gedrängt, und der finale Schlag schien nur eine Frage der Zeit. Doch er verteidigte sich geschickt, minimierte seine Verluste auf einen Minusbauern und hielt die Stellung. Urplötzlich war dann die Partie zu Ende. Was war geschehen? Mein letzter Eindruck von der Partie war, dass Sebastian deutlich schlechter stand, weshalb ich von seiner Niederlage ausging. Doch sein fröhliches Grinsen ließ mich stutzen. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass er seinen Gegner ausgekontert und mattgesetzt hatte. Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Sieg für 2hoch6, Sebastian!

Kurz darauf musste Lukas seine Partie aufgeben. Auch er hatte eine dynamische Stellung, in der sein Gegner mit dem Angriff deutlich schneller dran war. Zwischenzeitlich sah es nach Ausgleich aus, bis die Partie schließlich final zu Lukas Ungunsten kippte.

Unsere Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt wurden endgültig zunichtegemacht, als meine Partie kurz darauf Remis endete. Mein Gegner spielte das angenommene Damengambit, das regelmäßig zu einer relativ trockenen und ausgeglichenen Stellung führte. Im Endspiel stand mein Gegner aktiver, und deshalb ich etwas unter Druck, doch die Verteidigung erwies sich als nicht allzu schwierig. Zwischenstand: 1,5 – 4,5.

Die beiden verbliebenen Partien zogen sich dann noch länger hin. Magnus hatte in der Eröffnung angegriffen und dabei einen Bauern geopfert. Sein Gegner konnte sich jedoch solide verteidigen. Nach der Zeitkontrolle sah die Partie nach einem einseitigen Endspiel aus, das aufgrund des Mehrbauerns wohl nur Magnus‘ Gegner gewinnen konnte. Doch dank aktiver Züge gelang es Magnus, im Turmendspiel einen gefährlichen Freibauern zum schaffen, den sein Gegner wohl unterschätzte. Mit guter Endspieltechnik konnte Magnus die Partie drehen und den Sieg einfahren.

An Brett 1 geriet Bastian früh in die Defensive. Er konnte sich von dem Druck befreien, indem er seine Dame gegen einen gegnerischen Turm und eine Leichtfigur hergab. Die Stellung war daraufhin unklar, Bastian hatte mit seinen aktiven Figuren gute Kompensation vorzuweisen. Die Partie ging fast über die volle Distanz, doch am Ende brach Bastians Festung zusammen.

Somit stand eine 2,5 – 5,5 Niederlage zu Buche. Für uns war heute jedoch auch nicht mehr drin. Mit drei Niederlagen in den ersten drei Runden hat für uns der Abstiegskampf nach dem ersten Saisondrittel wohl schon begonnen.

Deutsche Schnellschach Meisterschaft

Am Wochenende fanden in Bielefeld drei große Schnellschachturniere gleichzeitig statt: die Deutsche Schnellschachmeisterschaft (für die Profis), die Deutsche Frauen-Schnellschachmeisterschaft (für die weiblichen Profis) und die Deutsche Schnellschach-Amateurmeisterschaft (für zukünftige und ehemalige Profis sowie alle anderen), aufgeteilt in sieben Spielstärkegruppen. Gespielt wurde in der Ravensberger Spinnerei im Ravensberger Park, praktischerweise direkt bei mir um die Ecke.

Die Profis spielten oben, möglichst abgeschirmt vom Trubel …

Die ersten vier Amateurgruppen im „Historischen Saal“ nebenan (ich war in Gruppe B dabei) …

und die restlichen Amateurgruppen im „Großen Saal“ im Erdgeschoss.

Historisch waren in meinem Spielsaal vor allem die Schachuhren. Bei der großen Anzahl von Spielern war es aber absolut nachvollziehbar, dass nicht das neueste Spielmaterial zum Einsatz kam.

Die Turniere wurden vom Brackweder Schachklub anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens ausgerichtet und waren toll organisiert. Die Verpflegung war gut, die Spielbedingungen angenehm, und die Ergebnisübermittlung sowie die Auslosung der neuen Runden funktionierten reibungslos.

Schachlich lief es für mich weniger gut. Zusammengefasst: Ich bin gut gestartet, habe dann nachgelassen und dann leider noch das Turnier mit drei Niederlagen beendet. Dennoch waren meine Partien spannend und es war ein lehrreiches Schachwochenende. Die Ergebnisse vom Wochenende gibt es hier, die ersten vier Bretter der Profis wurden live übertragen.

Regionalliga Runde 2 in Delbrück

Heute reisten wir zur zweiten Runde der Regionalliga nach Delbrück. Unser erstes Auto war sogar vor den Gastgebern am Spielort angekommen. Dies wurde von Delbrücker Seite mit dem Kommentar: „Die machen schon Zeitdruck, bevor die Runde überhaupt startet“ quittiert. Wenn schon Zeitdruck, dann richtig, dachte sich Simon und bestellte direkt einen Kaffee, während die Delbrücker noch hastig das Forum der Delbrücker Gesamtschule schachbereit machten.

Pünktlich um 10 Uhr wurden die Paarungen bekannt gegeben, die Hände geschüttelt und die ersten Figuren in Bewegung gesetzt. Es dauerte bis 13 Uhr, bis die ersten Partien entschieden waren.

Den Anfang machte, wie schon in der letzten Runde, Jan Amir an Brett 5. Er und sein Gegner hatten die Stellung so blockiert, dass nur noch über die a-Linie gespielt werden konnte. Zwar standen dort keine Bauern, aber die übrigen Figuren sorgten dafür, dass kein sinnvoller Fortschritt mehr möglich war – also Remis.

Kurz darauf endete Simons Partie an Brett 7. Er und sein Gegner rochierten in entgegengesetzte Richtungen, was normalerweise spannende Königsangriffe auf beiden Seiten verspricht. Simon stand aktiv und setzte seinen Gegner unter Druck. Doch im Eifer des Gefechts verlor er plötzlich einen Turm, was ihn zur Aufgabe zwang.

Lena, neben Jan und Sebastian unser dritter Neuzugang in dieser Saison, gab heute ihr Debüt an Brett 8. Die Eröffnung verlief zunächst solide (mehrere Züge sogar symmetrisch), doch im Mittelspiel entstanden Ungleichgewichte. Lena opferte (?) einen Turm, bekam dafür aber einen starken Angriff auf den gegnerischen König. Am Ende hatte sie die Möglichkeit auf ein Dauerschach, entschied sich jedoch für die falsche Alternative. Der Gegner konnte sich verteidigen und das Mehrmaterial entschied die Partie. Lenas Gegner lobte ihren Kampfgeist und, obwohl es am Ende knapp nicht gereicht hat, gratuliere auch ich zu einem guten Kampf und einem gelungenen Einstand.

Magnus kam an Brett 6 mit Schwarz gut aus der Eröffnung, stand im Mittelspiel angenehm und vielleicht sogar leicht besser. Leider verlor er durch eine Verwicklung eine Leichtfigur. Er kämpfte noch mehrere Züge weiter und machte es seinem Gegner so schwer wie möglich, aber dieser ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Damit stand es 0,5 – 3,5 gegen uns.

Bastian an Brett 1 schaffte es, seinen erfahrenen Gegner bereits in der Eröffnung entweder zu verwirren oder vor so große Komplikationen zu stellen, sodass dieser schon in den ersten Zügen den Großteil seiner Bedenkzeit verbrauchte. Zwar waren Bastians Figuren etwas unkoordiniert, doch seine 1-2 Mehrbauern waren ein starkes Argument für seine Stellung. Vielleicht war es dann die knappe Restbedenkzeit seines Gegners, die dazu führte, dass dieser plötzlich eine Leichtfigur einzügig einstellte. Sie spielten noch einige Züge weiter, aber letztlich konnte Bastian den Sieg problemlos einfahren. Wahrscheinlich wird an dieser Stelle in den nächsten Tagen ein Video über Bastians Partie erscheinen – ich bin gespannt.

Auch Dima an Brett 4 hatte einen Gegner, der keine großen Zeitsorgen zu haben schien. Wie in Simons Partie gab es entgegengesetzte Rochaden und Königsangriffe auf beiden Seiten. Dima stand mit den schwarzen Steinen jedoch aktiver und setzte seinen Gegner stärker unter Druck. Die Partie entschied sich im 39. Zug, als sein Gegner nicht mehr rechtzeitig vor der Zeitkontrolle seinen 40. Zug ausführte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dima jedoch bereits einen Vorteil, sodass er wahrscheinlich auch auf dem Brett gewonnen hätte. Somit stand es 2,5 – 3,5. War da noch etwas drin?

Leider nicht. Lukas startete mit einer ruhigen Italienischen Eröffnung, aber im Mittelspiel entwickelten sich Komplikationen. Lukas hatte zwar weniger Bauern, dafür jedoch Angriffsideen mit Dame und Springer gegen den unrochierten König seines Gegners. Lukas hatte zwar selbst rochiert, aber sein König war ebenfalls freigelegt, sodass sein Gegner sich mit Gegenangriffen erfolgreich verteidigen konnte. Als sich der Staub legte, fand sich Lukas in einem Turmendspiel mit zwei Bauern weniger wieder, das nicht zu halten war. Also 2,5 – 4,5.

Den Abschluss gab heute ich an Brett 2. Wir starteten mit Theorie, doch im 13. Zug spielte mein Gegner eine Neuerung, die mir ein gutes Qualitätsopfer ermöglichte. Leider ließ ich diese Chance aus, und so erlangte mein Gegner um den 20. Zug einen deutlichen Vorteil. Er setzte jedoch nicht konsequent fort, sodass ich die Partie wieder ausgleichen konnte. Kurz nach der Zeitkontrolle stand mein König auf der Königsseite, während die Freibauern meines Gegners auf der Damenseite zum Sprint ansetzten. Zu diesem Zeitpunkt stand ich klar auf Verlust. Doch mit dem Ziel, es meinem Gegner so schwer wie möglich zu machen, und durch einige präzise Züge im Turmendspiel, gelang es mir, die Partie nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit noch zu einem Remis zu retten.

Die zweite Runde brachte uns die zweite Mannschaftsniederlage. In drei Wochen spielen wir erstmals heimwärts und empfangen den SV Soest. Alle guten Dinge sind drei?

Auftakt der Regionalliga-Saison

Die Regionalliga-Saison 2024/25 startete heute mit unserem „Auswärtsspiel“ in Brackwede. Wie bereits in der vergangenen Saison trafen wir uns wieder in der Mensa der Rudolf-Rempel-Schule, um acht Partien auszukämpfen.

Wobei „kämpfen“ an Brett 4 nicht zutraf, da Conrad gar nicht erschien. Leider mussten wir so nach 30 Minuten kampflos den ersten Punkt abgeben.

An Brett 5 feierte Jan Amir sein Debüt in unserer Mannschaft. Auf dem Bild ist er nicht zu sehen, da er noch kurz zur Toilette huschte, als ich die Fotos machte. Seine Partie verlief größtenteils ausgeglichen. Am Ende verpasste er eine Möglichkeit, gegen seinen zahlenmäßig favorisierten Gegner in Vorteil zu kommen, sodass die Partie in einem friedlichen Remis endete. Ein gelungener Einstand.

Ein ähnliches Ergebnis hätte ich mir auch für Magnus an Brett 6 gewünscht. Obwohl er etwas müde startete, hielt er lange gegen seinen um 500 DWZ-Punkte stärkeren Gegner stand. Im Endspiel geriet er jedoch zunehmend unter Druck und musste schließlich kapitulieren.

Simon hatte an Brett 7 lange die bessere Stellung. Leider wurde ihm ein gegnerischer Freibauer in Kombination mit einem übersehenen Spieß zum Verhängnis. Plötzlich stand es bereits 0,5 – 3,5 gegen uns.

Bastian an Brett 1 kam mit einem Mehrbauern aus der Eröffnung und hatte durchweg die bessere Stellung. Sein Gegner verteidigte sich jedoch zäh. Der Gewinn war vermutlich möglich, wurde aber ausgelassen, sodass Bastian sich mit einer Punkteteilung zufriedengeben musste.

Sebastian war neben Jan Amir unser zweiter Debütant. Zunächst verteidigte er sich stark gegen die Initiative seines Gegners und startete anschließend einen eigenen Angriff. Viel hat nicht gefehlt, um den vollen Punkt zu holen, doch am Ende rettete sich sein Gegner mit einem Dauerschach ins Remis. Dennoch ein gelungener Einstand für Sebastian.

Der Punktestand hatte sich inzwischen auf 1,5 zu 4,5 entwickelt, der Mannschaftskampf war verloren. An dieser Stelle nahm ich das Remisangebot meines Gegners an. Während der Zeitnotphase hatte ich eine komplizierte Gewinnstellung, die ich nicht verwerten konnte.

Den Abschluss gab heute Dima. Leider verlor er früh durch eine Taktik eine Qualität. Doch Dima ist bekannt für seine zähe Verteidigung und machte es seinem Gegner so schwer wie möglich. Leider reichte es heute am Ende nicht.

Unterm Strich ergibt das eine 2:6-Niederlage, die wohl etwas deutlicher ausfiel, als verdient war. Bereits in drei Wochen wollen wir uns in und gegen Delbrück steigern.