Nun ist das Material etwas gesichtet und geordnet und ein näherer Blick auf das gestrige Turnier ist möglich. Ich habe mir überlegt, nicht einen Riesenartikel zu schreiben, sondern jeweils, kleinere (leicht verdaulichere) Häppchen zu verfassen, zu den einzelnen Ratinggruppen. Der Blick durch die Vereinsbrille sei mir dabei hoffentlich gestattet.
Mit 2 GM und 5 IM war die Besetzung überdurchschnittlich gut. Bei der Anzahl konnte mit 92 ein neuer Rekord aufgestellt werden.
Zwar fehlte Felix Levin (unentschuldigt), aber dafür stand kurz vor Meldeschluss Ilja Schneider vor mir – als werdender Papa wollte er sich alles bis zur letzten Sekunde offen halten.
Obwohl es so voll wie nie zuvor beim Volksbank Cup war, gab es reichlich Platz und fast gleiche Spielbedingungen für alle.
Richtig spannend wurde es erstmals in Runde 4, als die ersten Titelträger aufeinander trafen.
Ilja und Tobias remisierten an 1, während Robin bereits in der Vorrunde GM Dgebuadze ein remis abgezwackt hatte.
Robin reihte danach Sieg an Sieg, Tobias, Andrey und Carsten waren einige seiner „Opfer“. Er hatte nach Runde 7 bereits einen vollen Zähler vor und konnte sich in der Schlussrunde sogar eine Niederlage erlauben – die Wertung war gut genug für den Sieg. Und 7,5/9 sind natürlich auch vom Feinsten!
Roman Tomaszewski führt zwar einen IM-Titel, aber seine aktuelle Spielstärke ließ ihn in der Setzliste „nur“ auf 10 positionieren. In Runde 3 hatte Roman eine Niederlage einstecken müssen – gegen Carsten. Gleich in der nächsten Runde gab er noch in remis ab (gegen den Ahlener Alexander Volesky), aber dann folgten 5 Siege in Folge, u. a. gegen Mikhael und natürlich in der Endrunde gegen Robin. Da er insgesamt schon die deutliche schlechteren Gegner hatte, ist die etwas schlechtere Wertung gegenüber Robin und der damit verbundene 2. Rang als gerecht zu bezeichnen.
Andrey war voll auf Kurs – bis Runde 6. Als Einziger hatte er die ersten 5 Runden siegreich gestalten können, das Remis gegen Carsten geht sicherlich auch in Ordnung. Aber die Niederlage gegen Robin warf ihn dann zurück. Nach einem Remis im Schlussgang (gegen Alexandre) kam er nicht mehr nach ganz vorne, sondern wurde 3.
Alexandre Dgebuadze schlich sich eher unauffällig durch das gestrige Turnier. Er blieb zwar ungeschlagen, aber gab eben schon früh Remisen ab – gegen Nichttitelträger wie Robin oder Karl Ulrich. Insofern hatte er insgesamt nicht so sehr starke Gegnerschaft. Mit 7 Zählern wurde er 4.
Ilja hatte – wegen sehr früh abgegebener Punkte – ebenfalls nicht sonderlich gute Gegnerschaft. 7 Punkte für ihn und dieses Mal „nur“ Rang 5. Damit ging es ihm immerhin noch besser als einigen der anderen Titelträger:
Carsten Lingnau hatte die beste Buchholz von allen – aber leider nicht ausreichend Punkte für die Geldränge – Platz 6 war die Folge.
Mikhael Zaitsev gehört bei uns zum Inventar – immer dabei. Und auch eigentlich immer im Preisgeld. Dieses Mal allerdings reichten 6,5 unkte bei ihm für den 7. Platz.
Tobias Jugelt war auch schon einige Male am Start, auch bei ihm passte dieses Mal nicht alles so zusammen, wie er es sich gewünscht hätte: Ebenfalls 6,5 Zähler und Platz 8.
Janusz Koscielski war ebenfalls knapp hinter den Geldrängen positioniert, auch er hatte 6,5 Zähler und wurde somit 10.
Ein große Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Helfer und Unterstützer, die gestern wieder für ein gut flutschendes Turnier sorgten. Und nicht unerwähnt bleiben soll die Volksbank Bielefeld-Gütersloh, die unser Turnier nun bereits im 8. Jahr finanziell unterstützte. Wir freuen uns auf eine Neuauflage in 2020!
Die Photos in diesem und den weiteren Artikeln verdanke ich Andreas Zobe (NW), Frank Müller und Tim Ehrlich!