Aha, ganz toll, und was bringt uns das?
Heute war Großkampftag in Gütersloh: sage und schreibe 4 Mannschaftskämpfe fanden gleichzeitig statt, zweimal Verbandsliga, zweimal Kreisliga. Wobei ich gleich schon mal etwas meckern muss. So schön wie es auch ist, nicht nur die Partien des eigenen Kampfes zu beobachten, so ärgerlich wird es, wenn in den unteren Ligen es gerade dann laut wird, wenn es bei uns um die Wurst geht und die Leute sich auch gar nicht beruhigen lassen.
Kurios der Parallelkampf in der Verbandsliga B zwischen Güterslohs Zweiter und den Blauen Springern aus Paderborn. Dort stand es schon um 11.00 2-2. OK, zwei kampflose Partien „erleichtern“ ein schnelles Ende natürlich, aber dann noch zwei weitere entschiedene Partien – nicht schlecht auf dem Niveau.
Wir durften gegen Gütersloh III ran und hatten „dank“ eines kurzfristigen Grippefalls (Gute Besserung an Tim!) leider eine unvollständge Truppe. Nach einigen internen Diskussionen wurde die faire Variante gezogen, alle rückten (im vorauseilenden Gehorsam in Anbetracht des vom SPA OWL gestellten Antrags) auf, so dass Brett 8 freiblieb. Dennoch war ich nach ca. 1-1,5 Stunden nicht schlechter Dinge bei einem der Rundgänge.
Raphael zeigte an Brett 5, dass er nichts verlernt hatte. Sauber tütete er seinen Gegner ein, wobei er eine noch frühere Entscheidung (auf diesen Figurengewinn hatte er eigentlich gespielt!) dann wohl doch einfach vergessen hatte. Aber auf dem anderen Flügel ging es ja auch, Raphi kassierte zwei Bauern und nach einem weiteren Fehler auch noch eine Qualle ab.
Thorsten hatte bei seinem „Heimspiel“ also Weiß an Brett 7. Er spielte auch gut auf und konnte seinen Gegner ordentlich unter Druck setzen, allerdings muss man einräumen, dass die Stellung doch nicht so klar war wie es gewirkt hatte. Als Thorsten dann die klare Gewinnchance hatte, ließ er sie aus und landete stattdessen schließlich in einem Endspiel mit verschiedenfarbigen Läufern, nur leider hatte er 0 Bauern und sein Gegner 6 – da konnte man nicht mal vom Remis träumen.
Den erneuten Ausgleich durfte ich dann erzielen. An Brett 6 nahm ich nicht den ersten, sondern erst den zweiten Bauern, den mir mein Gegner vorwarf. Eigentlich hatte ich mich ganz gut rausgewunden und mit einem kleinen taktischen Trick noch einen Bauern eingesackt, als ich mit einem Zug sämtlichen Vorteil über Bord warf und von Glück reden konnte, noch mit einem blauen Auge davonzukommen. Dann hatte Theo ganz viel Pech, just nach Ausführung seines 40. Zuges war seine Zeit abgelaufen – in einem vermutlich leicht vorteilhaften Endspiel für mich.
Bastian spielte – neben Raphi – heute am Spitzenbrett die einzig brauchbare Partie. Ausgangs der Eröffnung eroberte er einen Bauern, aber noch besser war seine überlegene Stellung. Diese baute er sukzessive weiter aus und ließ nichts mehr anbrennen.
Dominik stand nach der Eröffnung ganz ordnetlich, aber irgendwie fand er nicht den richtigen Plan und sein Mehrbauer fiel zusehends weniger ins Gewicht. Kuriose Szenen spielten sich dann in der Zeitnotphase ab: Zunächst hatte Dominik einen Vorteil von etwa 5-1 Minute bei noch 8 ausstehenden Zügen, dann dachte er über 2 (schlechte) Züge solange nach, dass er nicht nur auf der Uhr im Nachteil war, sondern auf dem Brett auch auf Verlust stand, aber der Gegner hatte ja auch nicht so viel Zeit und tauschte mit Dominik die Komplimente aus, bevor er statt seinen 39. Zug auszuführen die Zeit überschritt. Es kommt ja selten genug vor, dass mal eine Partie durch Zeitüberschreitung gewonnen wird, aber gleich 2 in einem Match?
Lukas hatte an Brett 4 heute auch das Glück auf seiner Seite. Nachdem die Eröffnung missraten war und er pleite stand, ließ ihn sein Gegner überraschenderweise in der Partie. Lukas spielte immerhin erfindungsreich (wenn auch nicht immer korrekt), aber irgendwo nahm er eine Qualle mit und konnte im Endspiel diesen Vorteil aufgrund der unglücklich postierten Figuren des Gegners in einen Gewinn ummünzen.
Gabriel kam mit einer tollen Stellung aus der Eröffnung, aber auch sein Gegner wehrte sich und nachdem Gabriel die Chancen nicht nutzte, kam er in Zeitnot und nach einem Fehler stand er auf Verlust. Er probierte zwar noch Einiges, doch letzten Ende musste er sich in die Niederlage fügen.
Somit also summa summarum 5-3 für uns. Wie aber schon aus der Überschrift ergeht mit viel Glück, allerdings muss man wohl fairerweise sagen, dass die Gütersloher Siegpartien auch mit Glück zustande kamen.
In drei Wochen geht es weiter, dann Zuhause gegen Delbrück.