O tempora, o mores

Max flüchtet sich in die lateinische Vergangenheit, um vom Mannschaftskampf der ersten Mannschaft zu berichten:

Die erste Mannschaft verschlug es am Sonntag nach Dortmund mit dem Ziel 2 Mannschaftspunkte unbeschadet durch das Sturmwetter nach Hause zu bringen. In meinen 20+ Jahren ist dies der erste Mannschaftskampf gewesen, bei welchem ein Schiedsrichter die Räumung des Gebäudes als Szenario erörterte. Am Ende mussten dann doch alle Partien ausgespielt werden, zu besonderem Leid des Chronisten.
Das Westfalenkolleg als Spiellokal bot diversen Einblick in klassische Bildung. Besonders hervorzuheben sind die Highlights der Antike, auch aufgrund ihrer Korrespondenz zu den gegenwärtigen Ereignissen:
 Handwerk, Kunst und Wissenschaft demonstrierte Bastian an Brett 1 mit einer starken Druckstellung aus der Eröffnung. Nachdem der Gegner seine Rochadestellung selber schwächte, konnte Bastian die Partie schnell mit einem Einschlag auf g6 entscheiden. 1 – 0
 Mythen, Kulte und Legenden bot Brett 8 durch die Begegnung von Andreas mit Georg, dem vormaligen 2hoch6ler. In diesem Aufeinandertreffen war letzterem das bessere Ende beschieden, Andreas verlor in kniffliger Stellung zwei Bauern und konnte auch bei diversem Chaos auf dem Brett nie hinreichende Kompensation finden. 1 – 1
 Auf den Spuren verlorener Farben war die Partie von Christopher an Brett 7 leider vergebens. Bei besserer Position aber fehlender körperlicher Bestform wählte Christopher das Remis aus der Position der Stärke als der Kampf noch relativ gut für uns aussah. 1,5 – 1,5
Brot und Spiele bot Lennart an Brett 5 mit einem starken Opferangriff in die gegnerische Rochadestellung. Leider musste er sich kurz vor der Zeitkontrolle zwischen Dauerschach oder Fortsetzung des Angriffs entscheiden. Die Maschine findet einen technischen Gewinnweg, Lennarts Wahl am Brett fiel auf die sichere Variante. 2 – 2
 Die Macht der Städte demonstrierten an Brett 2 Nils und sein Gegner mit beiderseitigen sehr solidem Spiel. Schon früh wurde das Zentrum geöffnet und diverse Figuren von Brett genommen. Als Nils mit einem taktischen Trick einen Bauern gewann, war die Partie bereits im nicht mehr gewinnbaren Läuferendspiel.  2,5 – 2,5
(und hier fehlt leider das Photo von Dominik)
Die Römer in Niederösterreich waren nicht ansatzweise so viel auf Abwegen wie Dominiks König an Brett 4. Mit einem schönen Durchbruch am Damenflügel hatte er eine technische Gewinnstellung und musste nur noch den gegnerischen Schachs entkommen. Leider traf er genau mit dem 40. Zug eine falsche Entscheidung wonach es keinen Fluchtweg gegen das Dauerschach mehr gab. 3 – 3
 Den Römern als Meister des Straßenbaus stand Tim an Brett 6 in nichts nach. Aus der Eröffnung war er etwas passiver gekommen, dann aber marschierten seine Figuren direkt in die gegnerische Stellung bis er direkt ins gewonnene Endspiel abwickeln konnte. 4 – 3
 
Unterwasser-Archäologie betrieb ich an Brett 3 leider vergeblich. Nachdem ich meine Stellung in der Eröffnung selber versenkt hatte, versuchte ich noch etwa 50 Züge lang irgendetwas zählbares zu retten. Gerade als es im Endspiel doch noch eine Chance auf eine Festung gegeben hätte, wählte ich stattdessen den „aktiven“ Zug der sofort taktisch zerlegt wurde.
Bleibt aus der Filmreihe noch „Gegen soziale Ungerechtigkeit“ also logischerweise 4 – 4 und geteilte Punkte. Diese sind für beide Mannschaften zuwenig, am Ende waren aber wir diejenigen mit mehr liegen gelassenen Chancen.