Regionalliga: Und noch ein völlig verrückter Mannschaftskampf

Moderne Kunst?

Heute ging es im 7. Match der sich rapide zu Ende neigenden Saison beim hohen Favoriten und Tabellenzweiten in Herford an die Bretter. Unterschätzt hatten die uns leider nicht, wie die Aufstellung schnell zeigte. Der Heforder DWZ Voteil pendelte pro Brett zwischen 20 und 200 Punkten. Ich war mal wieder der Einzige, der DWZ Vorteile hatte…

Seit nunmehr vielen Jahren frage ich mich, was dieses antike Möbel verbirgt…

Die Ausgangslage nach dem missratenen Match gegen Lippstadt II vor drei Wochen war klar: Eine Sensation sollte (musste?!) her. War ich heute morgen noch sehr zuversichtlich (zumindest bei der zwichenzeitlichen Führung es deutschen Eishockey-Teams im Olympia Endspiel) und dachte, das könnte der Tag der Außenseiter werden, kehrte im Laufe des Matches Ernüchterung ein.

Dabei sah es zu Beginn eigentlich ganz passabel aus. Aber das ist ja häufig ein schlechtes Zeichen…

Brett 5: Tim bleibt bei 50%

Den Auftakt machte heute Tim, der eine eher unspektakuläre Partie spielte. Zwar hatte ich zwischenzeitlich Hoffnung, dass aus dem Druck gegen g6 noch mehr werden könnte, doch der Gegner verteidigte geschickt und dann war nicht mehr viel los: remis.

Brett 3: Setzte diese Reihe logisch fort: Dirk-Magnus-Tim… Dominik! (Wer nicht weiß, was gemeint ist, der muss mal ältere PHotos rauskramen, vielleicht geht dann ein Licht auf)

Dominik konnte aus der vielversprechenden Stellung nichts machen beziehungsweise geriet bald auf Abwege. Drei Leichtfiguren gegen die Dame klingt interessant, aber der gegnerische Angriff war zu stark und bald der materielle Nachteil zu groß.

Brett 6: Lennart Gesetz der Serie?

Lennart packte heute wieder eine neue Eröffnung aus. Mit gefiel die Stellung sogar ausgesprochen gut. Er verlor im Laufe des Mittelspiels aber den Faden. Zwei unglückliche Züge bedeuteten eine unangenehme Stellung, die dann nicht mehr zu verteidigen war. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen konnte Lennart die letzten beiden Partien wieder gewinnen. Folgen nun wieder zwei Niederlagen? Hoffentlich nicht!

Beim Stand von 0,5-2,5 musste nun aber was passieren! Tat es auch:

Brett 8: Mannschaftsopa und Maskottchen?!

Mein Gegner spielte die Eröffnung recht harmlos. Ich dann leider auch. Im Mittelspiel konnte ich die Partie etwas verschärfen und kam mit einem Mehrbauern aus den Verwicklungen. Anstatt einer längeren Knetpartie kam mein Gegner dann aber auf eine merkwürdige Idee: Er lief mit dem König vor und hatte dann die Wahl: Matt oder Gabel. Auf jeden Fall war die Partie dann vorbei.

Brett 7: Gabriel mit erstem Saisonsieg

Gabriel wählte eine Eröffnungsvariante, die den Gegner offenbar bewog, eine Figur ins Geschäft zu stecken. Gabriel verbrauchte viel Zeit, fand aber die richigen Züge. Mit einem netten Manöver staubte er eine weitere Figur ab und gewann schließlich sicher: Ausgleich!

Brett 2: Max wohnt bald wieder näher an Bielefeld!

Auch Max kam mit einer ordentlichen Stellung aus der Eröffnung. Bei ihm ist das schon gar kein gutes Zeichen. Irgendwie ging dann auch die Partie über die Wupper, als Max die gegnerischen Angriffschancen zu spät zu würdigen wusste: erneuter Rückstand.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt auf den Nullpunkt gesunken: 2,5-3,5 Rückstand und zwei komplizierte Stellungen waren übrig, ausgerechnet von den beiden unserer Spieler, die die größten DWZ Rückstände zu kompensieren hatten. Noch eine nette Anekdote: Nachdem Lukas sich beim letzten Match beschwert hatte, weil ich pausiert hatte und er deswegen nicht so gut gespielt hätte, sagte ich ungefähr zu diesem Zeitpunkt und seiner (mindestens klar schlechteren Partie) „Heute bin ich da – nun musst du aber auch liefern!“

Brett 1: Bastian haut 2200er um!

Bastian spielte gegen eine Version des Wolga-Gambits. Im Mittelspiel wurde es verwickelt, später gab sein Gegner seinen Turm für 2 Figuren. Doch Bastian stellte mit einem klugen Zug den gegnerischen Läufer kalt, entschärfte den gegnerischen Freibauern und ließ am Damenflügel seine beiden eigene  verbundenen Freibauern loslaufen. Sein Gegner merkte, dass das alles nicht mehr so gut war und bt remis. Bastian lehnte ab, holte den Turm heran und gewann! 3,5-3,5!

Somit hing (mal wieder!!!) alles von Lukas ab:

Brett 4: Lukas kann es nur, wenn es um die Wurst geht!

Auch Lukas hatte eigentlich eine schöne Stellung nach der Eröffnung. Dann wurde es aber kritisch, Lukas ließ einen gegnerischen Freibauern auf der vorletzten Reihe zu.Lukas stand zeitweise klar schlechter, womöglich sogar auf Verlust. Aber … irgendwie kippte die Partie (und damit der Kampf). Mit einem hübschen Trick am Ende (Matt aus dem Nichts) stellte Lukas den völlig überraschenden Mannschaftssieg sicher. Zum dritten Mal spielte Lukas in dieser Saison die letzte Partie. Zweimal konnte er einen 3-4 Rückstand egalisieren, heute gar zwei Mannschaftspunkte eintüten! Lukas konnte meinen Spruch immerhin besten kontern: „Ich habe doch geliefert!“

Das war ein riesengroßer und sehr wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt. Ich wage keinerlei Prognosen mehr, das war heute einfach zu verrückt!